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Norwegen
Von Süden nach Norden (im Prinzip):

Oslo: Größte Stadt des Landes, knapp 500.000 Einw. Viele verschiedene Museen zu unterschiedlichsten Themen, z.B.

  • Frogner-Park mit Skulpturen des Bildhauers Gustav Vigeland,
  • Norsk Folkmuseum: Völkerkunde- und Freilichtmuseum mit 140 Originalgebäuden, u.a. einer Stabkirche;
  • Vikingskipshuset: Wikingerschiffmuseum, u.a. 3 (fast) vollständig erhaltene Originalschiffe, ca. 1.000 Jahre alt;
  • Framhuset (Fram-Museum): Geschichte des Polarforschers Fridtjof Nansen;
  • Kon-Tiki-Museum: Thor Heyerdahl und seine Reisen.
Diese Museen liegen alle auf der Museumsinsel Bygdøy.

In Evje gibt es einen (wohl sehr schönen) Mineralpark, der aber (angeblich viel) Eintritt kostet.

In der Kommune Trysil, nahe der schwedischen Grenze, haben ein norwegischer Rollstuhlfahrer (mehrfacher Goldmedaillengewinner bei den Paralympics von Nagano) und sein deutscher Partner ein Wildniscamp aufgezogen. Hier kann man angeln, jagen und Wintersport aller Art betreiben, vor allem auch Fahrten mit dem Schlittenhund (im Sommer vor einen Wagen gespannt). Ausprobieren!

Lillehammer: Neben verschiedener Reliquien der olympischen Spiele von 1994: Maihaugen, ein schönes Freilichtmuseum, u.a. mit (verpflanzter) Stabkirche. Ziemlich weitläufig, gelegentlich etwas steil.
Lillehammer liegt am Mjøsa-See und auf dem fährt im Sommer der Skibladner, der älteste heute noch fahrende Raddampfer der Welt, Baujahr 1856.
Von Kristiansand nach Norden: Otrafluß - Norwegens zweitlängster, liegt sehr romantisch und malerisch. Richtung Bergen geht's durch's Inland: teils wildromantische Gebirgsstrecke, auch im Sommer noch viel Schnee!

Prekestolen/Lysefjord: (nordöstl. von Stavanger) berühmte Felswand (dt.: Kanzel), die 600 m tief senkrecht in den Fjord abfällt. Gebührenpflichtiger Parkplatz nahe Jøssang, Wanderung zum Felsen - für Rollstuhlfahrer aber zu steil und zu unwegsam.
Wird auch von Selbstmördern gern genommen!
Rollstuhlfahrer können versuchen, von Stavanger aus eine Sightseeing-Tour mit einem Ausflugsboot zu machen. Rauf gucken fand ich aber nicht so spektakulär wie runter gucken - deswegen hab ich's gelassen...

Folgefonna: Gletscher nahe Odda, der drittgrößte des Landes. Nach kurzer Fußwanderung zu erreichen, aber auch von der Straße oder dem Parkplatz kurz davor gut zu sehen. Hübsch.

Låtefoss (am Rv 13, südlich von Odda/Folgefonna): spektakulärer Wasserfall, direkt an der Straße.

Auf dem Weg von Oslo nach Bergen gibt es seit dem 27.11.2000 zwischen Nygheim/Aurland und Håbakken/Lærdal den Lærdalstunnel. Das ist mit 24,5 km Länge der längste Straßentunnel der Welt.
Und unter dem Bømlafjord hindurch führt seit dem 28.12.2000 der längste unterseeische Tunnel Europas: 7.921 m lang.

Bergen: Alte Hansestadt, zweitgrößte Stadt des Landes, ca. 220.000 Einw. Ausgangshafen der Hurtigrute, die den Weg nach Kirkenes (s. dort) und zurück in 11 Tagen schafft - mit dem Auto wird das zum Problem!
Tyske Brygge (altes Stadtviertel der deutschen Kaufleute, urige Holzhäuser),
Fischmarkt am Stortorget (Mo-Sa ab 7 Uhr, Sa kürzer) große Attraktion!!! Schauen, probieren, kaufen...
Mitten im Geschehen, an der
Zacharias-Bryggen kann man ins Café; gehen, ein Eis essen, das Leben genießen...
Museen, z.B.

    Rasmus Meyers Samlingen - umfangreiche Gemäldesammlung, speziell Edvard Munch, oder
    Bergen Billedgalleri: Kunstmuseum, direkt neben R. Meyer,
Aquarium, mit der umfangreichsten Seewasserabteilung Europas, in der alle Fische des umliegenden Meeres schwimmen, dazu Pinguine im Freigehege.
In der Nähe:
Troldhaugen, Wohnsitz und Grab des berühmten norwegischen Komponisten Edvard Grieg ("Per Gynt").
Statsraad Lehmkuhl - altes, riesiges Segelschiff im Hafen - aber nicht immer da! Besichtigen, evtl. eine Rundfahrt machen.
Parken ist in Bergen teilweise schwierig - also am besten gleich ins Parkhaus!

Stalheimskleiva: Urige Paßstraße, eng, Haarnadelkurven, zwischen Voss und Gudvangen auf der E16 (Bergen). Bis Anfang der 80er Jahre war das die einzige Überland-Verbindung - auch die breitesten LKWs und Busse mußten hier fahren...

Fjorde: Z.B. Sognefjord, Hardangerfjord, ...

Der Geirangerfjord soll der schönste sein; möglichst aus Richtung E15/Geiranger anreisen und zum Fjordende runter fahren! Hier liegt das kleine Dorf Geiranger. Am Fjord sieht man die Syv Søstre - die Sieben Schwestern; das sind 7 nebeneinander liegende Wasserfälle.
Im Hochsommer (Juli/August), haben immer einige der Schwestern Ausgang...
Am gegenüberliegenden Ende des Fjords führt Ørneveien, der Adlerweg in Serpentinen auf die nächste Hochebene hinauf.
Der Sognefjord ist mit ca. 200 km nicht nur der längste, sondern mit bis zu 1245 m auch der tiefste Fjord Norwegens.

Nahe Geirangerfjord liegt der Dalsnibba, ein 1500 m hoher Aussichtsberg (Mautstrecke)

In der Gegend liegt auch der landschaftlich sehr schöne Trollstigveien. Kennt man, wenn man im Werbefernsehen Autos über spektakuläre Serpentinenstrecken fahren sieht. Im Isterdalen, Richtung Åndalsnes fahren. Allerdings nichts für Gespanne - zu enge Kurven und für LKW und Fahrzeuge über 12 m Länge ganz verboten.

Gamle (=Alter)Strynjeveien: Hinter Stryn ins Hochland hoch (aber nicht auf der E15 sondern auf dem Rv258!), Sommerskigebiet mit meterhohen Schneewänden rechts und links der Straße - auch im Juli/August.

Jostedalsbre: (Zweit-)Größter Gletscher (bre = Gletscher) Europas. Ca. 1.000 qkm groß. Nur der Vatnajökull auf Island ist noch größer. Einige Ausläufer sind recht gut erreichbar, z.B. der Briksdalsbreen. Hier gibt's die Möglichkeit einer Wanderung zum Gletscherabbruch. Wer will, kann auch mit der Kutsche fahren, kostet ca. 25,- €/Pers.
Noch besser gefällt mir persönlich der Bøyabreen. Hier kommt man sogar mit dem Auto bis fast an den Gletscherabbruch ran. Camper können hier evtl. halblegal eine Nacht verbringen!? Hab ich damals gemacht - die ständig runter polternden Eismassen waren schwer beeindruckend.

Aber: Niemals ins Gletschertor rein gehen - Lebensgefahr!

Achtung: Anreise aus Richtung Skei/Førde. Dann nach dem langen Tunnel gleich links. Aus der anderen Richtung (sehr teure) Mautstrecke aus Hella.
Hier in der Nähe (in Fjærland) ein (vermutlich) sehr interessantes Gletschermuseum.

Stabkirchen: z.B. Røldal, Rødven, Nore, Uvdal, Hopperstad, Lom...
Stabkirchen sind eine norwegische Spezialität. Etwa 1.000 Jahre alt wurden sie von den gerade christianisierten Wikingern erbaut - nach der Art ihrer Wikingerschiffe. Die meisten sind inzwischen dem nagenden Zahn der Zeit zum Opfer gefallen, aber einige stehen noch.
Achtung: Die Stabkirche von Fantoft/Bergen ist inzwischen abgebrannt! Und wieder aufgebaut...
Die älteste Stabkirche der Welt ist die von Urnes.
Am schönsten (und auch am besten erhalten) ist wohl die von Borgund - liegt aber etwas abseits (an der E68, 31 km östlich von Lærdalsøyri/Bergen).
Die größte ist die von Heddal/Notodden, ganz im Süden (E76, westlich Kongsberg/Drammen)

Jotunheimen: Naturschutzgebiet mit Galdhøpiggen u. Glittertind, den beiden höchsten Bergen Norwegens.

Runde: Berühmte Vogelinsel mit fast 1 Mio. Seevögeln in 240 Arten, u.a. riesige Anzahl Papageientaucher.
Soll für Rollstuhlfahrer recht unwegsam sein. Ob also Besichtigungsmöglichkeiten bestehen, weiß ich leider nicht!
Wer kann's mir mailen...?

Røros: Südöstlich von Trondheim gelegene (ehemalige) Bergwerksstadt. Als die Kupfermine 1977 ausgebeutet war und schließen mußte, ging eine mehrer Jahrhunderte dauernde Tradition zu Ende. Heute lebt der Ort nur noch von seiner Geschichte. Es gibt riesige Abraumhalden, die das Ortsbild beherrschen und eine Fußgängerzone. Die ist aber klein und außerdem steil. Die ehemalige Grube kann wohl besichtigt werden, lohnt sich aber wohl nicht sonders. Allerdings hat der Ort mit der Bergmannshallen, einem unterirdischen Konzert- und Veranstaltungssaal noch eine Attraktion zu bieten.

Trondheim: Nidaros-Dom: hier soll im Altarraum der Hl. Olav, Gründer Norwegens, beerdigt sein, evtl. Hafen, Altstadt, Musikinstrumente-Museum (der Guide spielt bei Führungen vor!)

Auf der E6 rund um Trondheim verteilen sich einige Mautstellen, die in der Hauptsaison teils kostenlos ("gratis") durchfahren werden dürfen.

Ab Trondheim im Prinzip 2 Möglichkeiten, weiter nach Norden zu fahren:

  • Den Kystriksveien (die Küstenstraße, Rv17) ab Steinkjer bis Bodø: landschaftlich (vermutlich) wunderschön, Überquerung des Polarkreises dafür unspektakulär auf einer Fähre. Wegen der vielen Fähren zeitintensiv und teuer.

  • Es besteht die Möglichkeit (nahe Brønnøysund) den Torghatten zu besuchen, den berühmten Berg mit dem Loch: 35 m hoch, 15-20 m breit und 160 m tief - für Rollstuhlfahrer wohl schlecht zu erreichen. Die andere Möglichkeit bietet
  • Die E6, der Nordkapp-Highway: klassisch, bietet ebenfalls mehrere Möglichkeiten, unterwegs Halt zu machen. Z.B.:
    • Nahe Harran im Tal des Namsen-Flusses gibt es am Fiskumfossen das Namsen Lakseakvarium (direkt an der E6): Alles zum Thema Lachsangeln im berühmtesten Lachsfluß Europas, dazu ein riesiges Aquarium mit lebenden Lachsen. Längste Lachstreppe Europas. Für Rollstuhlfahrer evtl. nicht alles erreichbar. Lachs-Restaurant. In der Nähe:
    • Namsskogan familiepark: Freizeitpark, u.a. mit nordischen Tieren: Elchfamilie! (Lebt Jan Einar, der Vater-Elch noch?)
Ein Stück dahinter erreicht man die Grenze zur Provinz Nordland. Laut Schild an der Straße beginnt hier der richtige Norden. Und damit's auch jeder merkt, überspannt eine riesige Holzkonstruktion die Straße, die ein stilisiertes Polarlicht darstellen soll. Überwältigend - nicht unbedingt schön!

Evtl.: Abstecher zum Svartisen, dem "Schwarzeis"-Gletscher, zweitgrößter des Landes.

Polarkreiszentrum: Architektonisch interessantes Gebäude mit eigenem Postamt (Sonderstempel), großem Souvenirshop, Münztelefon, Cafeteria, Multimediashow (Eintritt), ...

Saltstraumen: Weltstärkster Gezeitenstrom, ca. 30 km südlich von Bodø: Paradies aller Angler, aber auch für Nichtangler sehr empfehlenswert!! Der hier am häufigsten gefangene Fisch ist der Seelachs ("sei"), meist zwischen 1/2 und 1 Pfd schwer, aber auch der größte je gefangene Seelachs stammt von hier: 22,7 kg - heute ausgestopft im "opplevelsesenter" zu bestaunen. Dazu eine große Anzahl anderer Fischarten - vom Heilbutt bis zum Lachs. Der Saltstraumen diente E.A. Poe als Vorlage für seine Novelle "Der Mahlstrom".

    Wer das mit dem Angeln ausprobieren will - es gibt einige Stellen am Strudel, die sogar vom Rollstuhl aus ganz gut zu erreichen sind. Am besten beißen die Fische hier auf "sild", das sind (in diesem Zusammenhang) kleine Fischnachbildungen aus Metall, 30-60g schwer, mit einem Drillingshaken am Ende.
Anfahrt: Zwischen Sundby und Medby geht's von der E6 links ab auf die Rv812, Richtung Misvær. An einer Seite des Stroms gibt es ein gut gemachtes Informationszentrum ("opplevelsesenter") mit Cafeteria. Das angeschlossene Museum kostet Eintritt. Es gibt ein Seehundgehege mit tägl. Fütterung.

Auf der anderen Seite der großen Brücke die Hauptstraße (nach rechts) verlassen: nach 700 m folgt Elvegård Camping mit wunderschöner Aussicht auf Fjord und Bergwelt. Der Campingplatz ist behindertenfreundlich, d.h. es gibt zu den Serviceräumen eine (relativ steile) Rampe mit Handlauf.
Aber falls es ein Problem geben sollte: Svein Johnsen und seine Frau Kari helfen gern!

Vielleicht mal ausprobieren: Die Salmon islands mit Möglichkeiten u.a. zum Meeresangeln vom Boot. In Sørarnøy/Nähe Bodø.

Bodø: Die Mitternachtssonne scheint vom 5. Juni - 9. Juli. Organisatorisches Zentrum der NATO für Nordeuropa mit großem (Militär-)Flughafen. Hier ist das nördliche Ende des norwegischen Eisenbahnnetzes. Weiter nördlich gibt es nur noch die Eisenerzbahn ins schwedische Kiruna. Evtl. das Luftfahrtmuseum anschauen oder Mitglied im Seeadlerclub werden.
Fähre auf die

Lofoten (altnordisch lofotr = Luchsfuß) und Vesterålen:
Wunderschöne Inselgruppen nördlich des Polarkreises. Das Wetter ist meist besser als auf dem gegenüber liegenden Festland. Sogar Baden im Eismeer soll möglich sein - wer's mag!
Jahrhundertelang berühmt wegen der Lofot-Fischerei: von Januar bis April werden (bis heute) im Westfjord vorbeiziehende Kabeljauschwärme gefangen und die Fische auf riesigen Gestellen zum Trocknen aufgehängt. In vergangenen Jahrhunderten wurde mit dem so hergestellten Stock- und Klippfisch der ganze Rest (des katholischen) Europas beglückt, bis heute sind die Mittelmeerländer willige Abnehmer.

Zur Anreise im Prinzip 2 Möglichkeiten:

    Fähre von Bodø: bei absehbarem Sturm/hohem Seegang nur begrenzt lustig - dauert ca. 4 Stunden und ist ziemlich teuer. Statt dessen günstiger (in jeder Beziehung) ist die
    Fähre von Skutvik nach Svolvær (weiter im Norden). Fährt nur 2 Stunden.

    Wer nur in den Norden der Inselgruppe will (z.B. zur Walsafari nach Andenes), nimmt die Brücke bei Sortland.

Auf den Lofoten (außer der sensationellen wildromantischen Natur und dem milden Klima):
Der Schriftsteller Knut Hamsun stammt von der Lofoteninsel Hamarøy.
Å: Der Ort mit dem kürzesten Ortsnamen Norwegens (ganz im Süden der Inselgruppe): Stockfischmuseum (Tørrfiskmuseet). Von hier aus sind Ausflüge zu den berühmten Vogelfelsen von Værøy und Røst möglich.
Wikingermuseum Lofotr in Borg: ehemaliger Sitz eines Wikingerhäuptlings, größtes je gefundenes Wikingergebäude - 83 m lang und 8,5 m breit. Wurde wiederentdeckt und wunderbar restauriert, ist heute ein lebendes Museum, in dem gekocht wird und wo Handwerker arbeiten.
Mit einem nach Funden rekonstruierten Wikingerschiff werden auf dem nahen Fjord Fahrten gemacht.
Cafeteria und Souvenirshop.
Lyngvær Bobil Camp: Von Svolvær einige Kilometer Richtung Süden. Für Zelter recht steinig und holprig, für Wohnmobile aber wunderbarer Platz; nicht teuer, wunderbare Aussicht über Meer und Berge. Bootsverleih zum Angeln.
Lofotakvariet: Seewasseraquarium in Storvågan/Kabelvåg mit Cafeteria und Souvenirverkauf. (Südlich von Svolvær abbiegen). Für kulturbeflissene auch die Galleri Espolin.
Henningsvær/Austvågøy und Nusfjord/Flakstadøy: Wunderschöne, malerische Fischerdörfer unter Denkmalschutz, noch stimmungsvoller bei schlechtem (!) Wetter.
Svolvær: Hauptstadt der Lofoten; beschaulicher Hafen, Fischmarkt, aber eher klein. Wanderung auf die Svolvær geita ("Geiß"), eine bizarre Felsformation - nur für echte Bergsteiger mit Ausrüstung! Außerdem auf dem Gebiet der Gemarkung Svolvær: der Trollfjord. Rechts und links von diesem wildromantischen Fjord steigen die Felswände beinahe senkrecht nach oben.
Zwischen Fiskebøl und Melbu verbindet eine Fähre die Lofoten mit den Vesterålen - ein Tunnel ist zumindest geplant. Melbu ist im Sommer Austragungsort eines Kulturfestivals.
In Stokmarknes gibt es ein Museum zur Geschichte der Hurtigrute, der berühmten Postschiffe.

Ganz im Norden: Andenes: Hübscher, gemütlicher Campingplatz am Ortseingang. Rezeption und Naßzellen mit Rampe, Rampe zur Naßzelle ohne Handlauf und mit kleiner Stufe am Anfang, beide Rampen steil!

Walsafari auf (Pott-)Wale!! Kann man europaweit nur hier in der Gegend machen. Die Wale sind groß wie U-Boote - schwer beeindruckend! Kostet ca. 75,- € und dauert 3-8 Std., je nach Wal-Sichtungen. Darin enthalten Kaffee, Kekse und eine einfache Gemüsesuppe. Auf den Schiffen fachkundige deutschsprachige Guides.
Besonderer Service für jeden, der's braucht: vor der Fahrt werden kostenlos Tabletten gegen Seekrankheit verteilt.
Walsichtung wird garantiert. Wenn's mal nicht klappt (Wahrscheinlichkeit: über 95%), darf man am nächsten Tag noch mal mitfahren, ohne noch mal zu bezahlen.
Es kann allerdings passieren, daß wegen des nordischen Wetters mal eine Fahrt ausfällt, daher sicherheitshalber etwas Zeit mitbringen!
Wichtig: rechtzeitig reservieren - die Saison ist kurz, das Interesse groß!

Die Walsafari ist problemlos auch von Rollstuhlfahrern zu machen (auch mit Elektrorollstühlen!). Problem wird bei Gruppenreisen die Unterkunft: Die Zahl behindertengerechter Betten in Andenes ist klein (ca. 4)!
Torunn, die (ehemalige?) Tourismusmanagerin hat zwar versucht, spezielle Wohncontainer für Behinderte zu bekommen, die für die Winterolympiade 1994 in Lillehammer konstruiert wurden und die seither nach Bedarf im Land herumgekarrt werden, es hat aber wohl nicht geklappt.

Andere Orte, wo man die Walsafari auch noch machen kann, sind Nyksund und Stø, beide weiter im Süden. Da die Zielregion, in die gefahren wird, aber die gleiche ist, dauert die Anfahrt länger. Außerdem ist nur in Andenes ein Walforschungszentrum angegliedert, dessen Biologen alle Fahrten (beg-)leiten.
Und ob in Nyksund und Stø Rollstuhlfahrer mit fahren können, weiß ich auch nicht!

Eine Wal-Webcam, wo man (mit Glück) einen Wal vor der Küste von British-Columbia/Kanada zu Gesicht bekommt, gibt's hier.

Außerdem:

  • die Tour zum Vogelfelsen Bleiksøya ist sehr zu empfehlen. Hier gibt es 80.000 Paare brütender Papageientaucher, dazu Möwen, Kormorane, Alken... und nicht zu vergessen die vielen Seeadler!

  • Angeltour
  • Diese beiden Touren werden mit der M/S HAVBLIKK unternommen, einem alten Fischkutter, Baujahr 1960. An Bord kommen und Verlassen des Schiffes ist für Rollstuhlfahrer nicht ganz einfach und eher etwas für die Mutigen, aber da der Kapitän Sam Sellevoll und seine Crew sehr hilfsbereit sind und eigentlich unmögliches möglich machen, klappt's eben doch!
    Seehund- ("Sel-")Safari in offenen Schlauchbooten. Ob die auch für Rollstuhlfahrer möglich ist, weiß ich nicht. Mutige probieren's aus und berichten mir dann!

Auf jeden Fall für jede Tour immer vorher in Touristinfo/Walzentrum anmelden - man handhabt das sehr streng!
    Wer mag: Essen gehen im Lysthuset - das beste Haus am Platze. Nicht nur, weil's (fast) das Einzige ist!
    Oder: Sich in Jeppe's Diskothek die Lichter ausschießen (aber vorher im Lotto gewinnen... - oder ordentlich beim "Vorspiel" mitspielen, s.u. Kuriositäten).
    Zwischen Andenes und Bleik: Oksebåsen - Raketenabschußstation zur Erforschung des Polarlichts. Vermutlich keine Besichtigungsmöglichkeit, aber vielleicht in der Touristinfo fragen, ob der Abschuß einer Forschungsrakete geplant ist.
Von hier (noch nicht in allen Reiseführern beschrieben) ca. 3x täglich Fähre nach Gryllefjord/Insel Senja. Als Rollstuhlfahrer die Überfahrt am besten auf dem (offenen) Fahrzeugdeck verbringen, da die Fähre alt ist, keinen Aufzug und nur enge Türen und steile, sehr schmale Treppenaufgänge hat!
Von Senja (über eine Brücke) weiter, z.B. nach Tromsø.
Alternative: Seit Sommer 2000 gibt es eine neue Fährverbindung zwischen Botnham und Brennesholm. Die fährt aber nach festem Fahrplan ca. alle 2 Stunden - ich hab mir da mal nen Wolf gewartet...

Im Tysfjord hat man im Herbst (ca. November) sehr gute Möglichkeiten, auf einer geführten Bootstour Schwertwale zu sehen, die hier Heringsschwärme jagen.

Narvik: Die schmalste Stelle des Landes: vom inneren Ende des Ofotfjords an der Nordmeerküste bis zur schwedischen Grenze sind es gerade mal 6,3 km.
Evtl. Rotkreuz-Museum zur Geschichte des 2. Weltkriegs in der Region.
Wenn's denn sein muß: Besichtigung der Hafenanlagen (m. Führung), auf denen das Eisenerz aus Kiruna/S verladen wird. Landschaftlich schöne Strecke ins schwedische Kiruna. (Ca. 180 km)
Insgesamt aber ziemlich uninteressante, trostlose Stadt!

Tromsø: Wunderschöne Stadt! Verschiedene hochinteressante Museen, z.B.:
Universitätsmuseum: Außerhalb. Alle möglichen Exponate aus der Region, am besten mit Führung. Große, gut gemachte Spezialabteilung zu allen Samen(=Lappen)-Themen. Auch preislich interessant, kostet nur 20,- Nkr Eintritt. Öffnungszeiten in der Hauptsaison bis 2000 Uhr. Die angeschlossene Cafeteria schließt allerdings schon um 1700 Uhr. Angegliedert der nördlichste botanische Garten der Welt, berühmt für Rhododendren und Steinbrechgewächse. Vor dem Museum wächst in Blumenkübeln Petersilie! ;)
Polaria-Museum: direkt im Hafen - sieht aus wie riesige, ineinander gestürzte Dominosteine. Viel lebendes (See-)Getier aus der Polarregion, z.B. neugierige Seehunde im begehbaren Aquarium. Ziemlich teuer (80,- Nkr in 2004). Angeschlossenes Café, Souvenirverkauf.
Nordlysplanetariet: Nordlichtplanetarium. Möglichst eine Vorstellung in deutscher Sprache abwarten, zur Not tut's auch eine andere - die Bilder sprechen für sich. Dafür unter der Stadt durch in einem Tunnel mit Kreisel.
Die Eismeerkathedrale (die dreieckige weiße an der großen Brücke): kostet, wenn gerade kein Gottesdienst ist, 10,- Nkr Eintritt, ist aber barrierefrei zugänglich. Innen riesiges Glasmosaik. Stadtteil Tromsdalen.
Var Frue Kirke/Unsere Liebe Frau ist die nördlichste katholische Bischofskirche der Welt. Ein (vergleichsweise kleines) gelbes Holzkirchlein in der Stadtmitte - Gottesdienst ist sonntags um 1100 Uhr - der Papst war auch schon da! Zugang ist für Rollstuhlfahrer nicht ohne Hilfe möglich - etliche Stufen! Davor 4 Behindertenparkplätze.
Ein großes Einkaufszentrum mit vinmonopol gibt es im Stadtteil Tromsdalen.
Fahrt mit der Seilbahn (Fjellheisen) auf den Storsteinen, einen Aussichtsberg. Rollstuhlfahrer kommen evtl. nur schwer in die Kabinen.
In den vielen Restaurants, Kneipen und Clubs findet wohl sogar eine Art Nachtleben statt!
Die Mitternachtssonne scheint vom 21.05.-23.07.

Achtung: Bei der Anfahrt nach Tromsø mehrere (!) fest installierte Radarfallen (Trafikk-kontroll)!!

Die Strecke von Tromsø nach Alta ist landschaftlich wunderschön, führt direkt an den Lyngendalsalpen vorbei. Das sind stark vergletscherte Berge, die direkt aus dem Meer bis auf 1.500 und 1.600 m Höhe ansteigen: schwer beeindruckend, auch wenn man sich (v.a. als Mobilitätsbehinderter) auf's Anschauen beschränken muß.
In Setermoen/Bardu gibt es nicht nur eine große Garnison, sondern auch den (vermutlich barrierefreien) Polarzoo, der mit Tieren der arktischen Regionen besiedelt ist.
An der Grenze zwischen den Provinzen ("fylke") Troms und Finnmark, nahe dem Ort Alteidet biegt der Rv385 nach links zum Øksfjordjøkelen, dem (laut Reiseführer) einzigen Gletscher Europas, der direkt ins Meer kalbt. Ob's wirklich stimmt, finden Nichtbehinderte auf einer Fußwanderung zum Gletscher bitte selbst heraus.
Wer nicht wandern will (oder kann): Jøkeltours (im Tal, direkt am Meer gelegen) bietet neben Leihbooten zum Angeln auch Bootsfahrten dort hin an. Chris (der Besitzer) kommt ursprünglich aus Köln und ist sehr hilfsbereit, war in Deutschland Rettungssanitäter.
Der Weg zum Bootsanleger ist sehr holprig und steil und für Rollstuhlfahrer ohne Hilfe wohl nicht zu schaffen!

Alta: Helleristninger (Felszeichnungen) von Jiepmaluokta/Hjemmeluft!!! Weltberühmtes Feld mit ca. 1.700 Jahrtausende alten Felszeichnungen. Absolut lohnend! Als Weltkulturerbe der Menschheit von der UNESCO anerkannt. Von Süden kommend vor dem Ort links (gut beschildert, riesiger Parkplatz).
Die Helleristninger sind auch für Rollstuhlfahrer zu besuchen, denn es gibt gut zu befahrende Bohlenwege, die an allen Felszeichnungen vorbei führen. Allerdings sind die Strecken zwischen den einzelnen Feldern ziemlich weit und teilweise etwas steil - wenn also jemand schiebt, ist das nur von Vorteil!
Dazu gibt es eine Cafeteria und ein großes Angebot an samischen Souvenirs - nicht nur Kitsch! V.a. samisches Kunsthandwerk!
Hier könnte man evtl. eine CD von Mari Boine kaufen, einer samischen Musikerin aus der Gemeinde Karasjok, die in der Sprache ihrer Vorfahren singt. Aber nach Möglichkeit vorher reinhören - ist nicht jedermanns Sache! (Läuft vermutlich sowieso die ganze Zeit als Hintergrundbeschallung.)
46 km von Alta entfernt liegt der Alta-Staudamm. Als er Anfang der 80er Jahre gebaut wurde, gab es die ersten Zusammenstöße zwischen samischen Ureinwohnern und der norwegischen Ordnungsmacht überhaupt. Ein Sprengstoffanschlag endete mit einem toten und einem schwerverletzten samischen Attentäter, aber ohne großen Sachschaden... Immerhin wurde erreicht, daß der Damm etwas kleiner gebaut wurde, als ursprünglich geplant - der alte Ort Maze/Masi (zwischen Alta und Kautokeino) verschwand so nicht in den Fluten...
Alta wird wegend seines milden Klimas gern als "Finnmarks Italia" bezeichnet. Hier gedeiht sogar Getreide.
In der Gegend unendlich viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Informationen darüber in der Touristinfo in der Ortsmitte.
In und um den Ort 4 Campingplätze. Achtung: Einer liegt direkt am internationalen Flughafen - gibt mit Sicherheit 'ne unruhige Nacht!

Hammerfest: Die nördlichste Stadt Europas; Hafen mit kleinem (Fisch-)Markt; die nördlichste katholische Kirche Europas (der Welt?); Möglichkeit, Mitglied in der Royal and Ancient Polar Bear Society (Altehrwürdig-Königlicher Eisbärenclub) zu werden: kleines Museum, Urkunde, Anstecker, Mitgliedsausweis und das Anrecht, an der Mitgliedervollversammlung Ende Januar hier in Hammerfest teilzunehmen.

Nordkapp: Teuer, viel schlechtes Wetter! Muß aber wohl trotzdem sein (ich war natürlich auch schon da...).
Seit 1999 ist keine Fähre mehr nötig: der neue Tunnel ist fertig - billiger wird's deswegen vermutlich nicht!
Die Mitternachtssonne scheint vom 12.05.-29.07. Wann sie wirklich zu sehen ist, weiß natürlich kein Mensch.
Von hier nach Svalbard/Spitzbergen sind's noch ca. 700 km, bis zum Pol 2.090 km.
Das Kap Knivskjellodden (die flache Landzunge direkt links vom Kap) liegt übrigens 3 km weiter nördlich als das Nordkapp...


Vadsø und Vardø liegen auf der Varangerhalbinsel.
Vadsø ist der Verwaltungssitz der Finnmark, der nördlichsten und größten Provinz Norwegens. Der Tourist kann sich den Fortøyningsmasten anschauen, den Mast, an dem 1926 die Polarforscher Amundsen und Nobile mit ihren Luftschiffen "Norge" und "Italia" festmachten. Insgesamt aber nicht sooo spannend.
Von hier nach Vardø sind's noch 70 km. Vardø ist der östlichste Ort Norwegens und liegt auf der gleichen östlichen Länge wie Istanbul und Kairo. Hier gibt's Vardøhus festning, die nördlichste Festung der Welt. Um 1730 erbaut wurde sie bis heute nie erobert. Im Innenhof der achteckigen, sternförmigen Festung stehen vor dem Haus des Kommandanten die beiden einzigen Bäume der Halbinsel. Die beiden Ebereschen werden jeden Herbst mühsam ein- und jeden Frühling genauso mühsam wieder ausgepackt. Wenn am 20. Januar die Sonne nach langer Zeit zum ersten Mal wieder aufgeht, wird in der Festung eine Kanone abgefeuert und die Kinder haben schulfrei. Außerdem ist der Ort der einzige Norwegens in der arktischen Klimazone, das heißt es herrscht Permafrostboden, der im Sommer nur oberflächlich auftaut. Der Weg nach Vardø führt durch einen 3 km langen untermeerischen Tunnel, über dem 88 m Meerwasser liegen.
Von Vardø geht's noch einmal 40 km weiter nach Hamningberg. einem (fast) verlassenen ehemaligen Fischerdorf. Das Fischerdorf ist nicht so spannend, aber der Weg dorthin ist total urig und man fühlt sich in die Entstehungszeit der Erde zurückversetzt: wilde Klippen, ehemalige Küstenlinien und überall sieht's nach Eiszeit aus. Hamningberg selbst ist bis auf ein paar restaurierte Ferienhäuser verlassen, eine öffentliche Behindertentoilette gibt's trotzdem: gleich am Ortseingang. In Hamningberg hört zwar nicht die Welt auf, die Straße aber schon. Man muß also den Weg nach Vardø und Vadsø auf der gleichen Strecke zurück.

Kautokeino: Ort in der Finnmarksvidda. (Finnmark ist die nördlichste Provinz Norwegens, vidda heißt Hochebene)

    Juhls' Silberschmiede ("sølvsmie"/ "silver gallery"): sozusagen weltberühmt, schöner (Silber-)Schmuck, in dem man die Motive der hiesigen arktischen Landschaft wiederentdeckt. Filialen in Oslo und Bergen. Architektonisch interessantes Gebäude: Schmuck- und Kunstmuseum, dessen Ausstellungsstücke alle verkauft werden - kostet keinen Eintritt. Führungen durch das Gebäude, auch in deutsch.
    Frau Juhls ist Deutsche und lebt seit über 40 Jahren mit ihrem Mann, einem Dänen hier in der Finnmarksvidda. Ganzjährig geöffnet, in der sommerlichen Hauptsaison bis 2200 Uhr.
    Per Buljos Messerschmiede. Was dem Schotten sein Schottenrock, ist dem Samen sein Messer: er identifiziert sich damit und der Kundige kann anhand des Messers sehen, woher dessen Besitzer kommt. Per und sein Sohn stellen solche, teilweise künstlerisch wertvollen Messer handwerklich perfekt in eigener Werkstatt her - zu entsprechenden Preisen... Mit Per kann man sich nett über alles mögliche unterhalten, sollte aber samisch ;-) oder wenigstens einigermaßen norwegisch verstehen.
    Hættas Camping mitten im Ort, preiswert und nett - wird nicht mehr zum Sprachproblem. Herr Hætta ist sehr nett und verteilt bei Bedarf auch Mückenmittel, spricht inzwischen auch ein sehr charmantes deutsch.
    Die hochnordische Landschaft an sich. Fasziniert mich immer wieder. Diese Weite...
Wer mag, schaut sich auch noch an:
    Freilichtmuseum, direkt neben der Touristinfo mitten im Ort (eher nicht so toll und wohl auch ziemlich unwegsam. Lieber das in Karasjok, das Uni-Museum in Tromsø, oder das Ájtte in JOKKMOKK/S!!) und der
    Sonntagsgottesdienst in der (dunkelroten) Kirche auf der Anhöhe: hier kommen die Samen zusammen und feiern Gottesdienst - viele in der alten, bunten Tracht.
In der Touristinfo werden (Mo-Sa) auch Souvenirs verkauft: samisches Kunsthandwerk. Aber: In der zweiten Augustwoche beginnt die Nachsaison, dann gibt es "nur noch" Kunsthandwerk, die Touristinfo ist nicht mehr besetzt und man muß selbst rausfinden, was man alles sehen will und wo das jeweils ist!

Alfred's Kro ist das beste (weil einzige) Restaurant am Ort. Trotzdem war ich nicht gerade voller Enthusiasmus - zwar für hiesige Verhältnisse nicht teuer, aber eben auch nicht sonderlich gut. Schließt in der Hauptsaison (Ende Juni - 1. Augustwoche) um 2000 Uhr, in der Nachsaison schon um 1800 Uhr.

Evtl. bei Madam Bongo im lavvú einen Termin ausmachen.
Madam Bongo ist ein Samenmütterchen, das auf Bestellung in bunter Tracht für Touristen im lavvú (dem Samenzelt) auf offenem Feuer Spezialitäten kocht. Als ich da war, gab's bidos, eine Art Rentiergulasch mit Kartoffeln und Mohrrüben. Auf jeden Fall in der Touristinfo den Weg erklären lassen. Auch Madam ist (höflich formuliert) nicht unbedingt ein Sprachgenie. Rollstuhlfahrer sollten mit (nichtbehindert-schiebender) Begleitung kommen, denn es geht doch recht unwegsam zu und Madam Bongo wird auch nicht jünger!

Karasjok: Der andere Ort in der Finnmarksvidda.

  • Samisches (lappisches) Museum.
  • Wenn möglich in der Storgamme (= trad. Samenhaus) des Rica-Hotels essen gehen - recht teuer, aber sehr gut (Rentier und Lachs) und urige Atmosphäre an offenen Feuern und auf Rentierfellen!
Es gibt eine große Touristinfo mit riesigem Angebot an opplevelser - Unternehmungen. Von diesen Unternehmungen ist wahrscheinlich eine Menge auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Was das im Einzelnen ist, bitte selbst heraus finden! (Und mir dann eine eMail schicken...)
Neu im Jahr 2000: Großes Freigelände mit Rentiergehege, Samen in Tracht und allen möglichen, nachgebauten Samengebäuden. Dazu im Gebäude der Touristinfo das Sápmi teater - eigentlich eine Multimedia-Show für 60,- Nkr Eintritt. Vorführungen in 8 verschiedenen Sprachen (natürlich auch deutsch!).

Kirkenes: Quasi das Ende der Welt. Unweit der russischen Grenze. Die Syd-Varanger-Eisenerzgrube in Bjørnevatn hat 1996 nach 90 Jahren den Betrieb eingestellt und rottet seither vor sich hin. Die in der Gegend aufgeschichteten Abraumhalden zusammen mit dem hier geförderten Erz würden übrigens reichen, die 2.500 km der E6 von hier bis Oslo neu zu bauen, mit einer 10 m breiten Fahrbahn und durchschnittlich 6 m hoher Sohle. (Quelle: Informationsblatt der Touristinfo in Kirkenes)
Ende der Hurtigrute, der berühmten Postschiffroute. Das Schiff legt täglich um 1000 h an und verläßt den Ort um 1245 h. In dieser Zeit lebt Kirkenes...
Außerdem gibt es am Stadtrand ein kleines Museum an einem netten See. Dort wird neben der samischen Urbevölkerung vor allem der Geschichte des 2. Weltkriegs in der Gegend gedacht. Es gibt eine originale Iljuschin-Maschine aus dem Weltkrieg zu sehen, die damals in einen nordnorwegischen See gestürzt ist. Außerdem gibt's natürlich die obligatorische Cafeteria.
Der größte, beste und schönste, weil einzige offizielle Grenzübergang von Norwegen nach Rußland liegt in Storskog, 11 km von Kirkenes entfernt. Ein Fotostopp von dem Parkplatz oder dem Kiosk 200 m davor ist möglich, aber nicht unbedingt attraktiv, denn wer kein Visum hat, das ihn zum Grenzübertritt berechtigt, kommt auch nicht näher ran, wie ein mehrsprachiges Schild auf diesem Parkplatz erklärt.
Ausflugsfahrten mit dem Bus ins russische Murmansk (noch gut 100 km entfernt) werden von der Touristinfo angeboten. Die besorgt auch ein Visum - auch kurzfristig. Soll aber ziemlich teuer sein.
Für Einsamkeitsfreaks: von hier aus den Rv885 ins Pasvikdalen nehmen: nichts als Gegend, arktische Klimaregion und Landschaft. Botanische und zoologische Grenze zwischen Europa und Asien und (neben Vardø, s.o.) die einzige Ecke Norwegens mit Permafrostboden. Dazu noch Taigavegetation.
Am Ende der Stichstraße liegt der Nationalpark Øvre Pasvik. Hier ist die einzige Gegend Norwegens, in der man Bärenwarnschilder aufstellt - und zwar nicht als Touristengag! Dazu gibt's hier im Winter wohl auch Wölfe.
Außerdem gibt's kurz vor dem Ende des Rv885 einen Feldweg zum "Treriksrøysa", dem Dreireichestein. Das ist der Punkt, an dem die 3 Länder Norwegen, Finnland und Rußland aufeinander treffen. Der Weg dorthin führt 21 km lang über Stock und Stein und einsamste Natur und wenn der Weg dann endet, ist man wirklich im Nichts... Zum Grenzstein geht's von hier aus noch mal zu Fuß 5 km durch Moore und Sümpfe - also nichts für die Rollstuhlfahrer unter uns.
Wer's dennoch schafft: Um den Stein herumgehen ist natürlich streng verboten, denn man würde sich eines illegalen Grenzübertritts schuldig machen.
Unterwegs, in Svanvik, eines der besten Restaurants des Landes: Svanvik Taiga.
Aber: der Rv 885 ist eine "Sackgasse", man muß den gleichen Weg also wieder zurück.


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